1. Herren schlägt den Tabellenführer HTB mit 71:67

Bei der Rollenverteilung Tabellensechster (66ers) gegen den Tabellenführer HTB und einem Hinspielergebnis von 75:50 für den HTB war der Favorit für dieses Spiel im Johanneum klar. Doch die 66ers und ihr Coach rechneten sich trotzdem Chancen für diese Partie aus, denn mit 13 einsatzfähigen Spielern boten die Lüneburger einen sehr starken Kader auf. Außerdem kannten die 66ers die Stärken der Gegner aus dem Hinspiel und stellten sich von Beginn an darauf ein.

Mit einer ungewohnten 3-2-Verteidigung gingen die 66es ins Spiel. Die Aufgabe war, die guten Schützen des HTB nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und mit den eigenen schnellen Centern, das eigene Brett zu beherrschen. Aus dieser Verteidigung wollten die MTVer Bälle gewinnen oder aus dem Rebound heraus schnell nach vorne spielen. Und die Rechnung ging von Beginn an auf. Die 1. Herren strotzte vor Energie und Siegeswillen und ging mit 5:2 in Führung. Auch vom Ausgleich durch einen Dreier gegen den Mann mit Ablauf der 24-Sekunden ließ sich das Team nicht beeindrucken und setzte sich gleich wieder auf 9:5 ab. Die Gäste aus Hamburg schienen etwas überrascht und die 66ers spielten sich in einen kleinen Rausch. Über 19:10 endete das erste Viertel mit 24:16.

Das Spiel setzte sich im zweiten Viertel so fort. Die 66ers waren das dominierende Team, zeigten im Angriff tolle Kombinationen und punkteten sowohl aus der Halbdistanz als auch am Brett. In der Verteidigung spielten die Lüneburger nun eine gemischte Verteidigung. Die beiden tiefen Verteidiger nahmen die HTB-Center in Manndeckung und auch der beste Werfer des HTB wurde im 1-1 verteidigt. Die beiden übrigen Lüneburger agierten hingegen in einer Raumverteidigung – bisher ungeübt, klappte dies gut. Die Folge, die 66ers setzten sich langsam weiter ab und führten zur Halbzeit mit 46:30.

Eine Vorentscheidung? Nein, denn der HTB ist eben doch der Tabellenführer.

Nach der Halbzeit nahmen sich die 66ers vor, den Vorsprung weiter auszubauen, aber dann folgten 13 harte Minuten. Der HTB stellte auf Ganzfeldverteidigung um und doppelte den Ballbesitzer sofort. Das überraschte die Lüneburger auf dem Feld und jetzt häuften sich die Ballverlust. Einige Bälle wurden beim Doppeln verloren, aber auch wenn die Situation gelöst war, spielte das Team überhastete Pässe oder hatte einfach keine Treffsicherheit mehr im Abschluss. Der HTB hingegen fand so wieder ins Spiel zurück, nutzte die Ballgewinne zu eigenen Körben und holte Punkt um Punkt auf. Nach dem dritten Viertel lagen die 66ers noch hauchdünn mit 52:49 in Führung.

Und es folgten noch weitere schwere Minuten im anschließenden vierten Viertel. Mit zwei erfolgreichen Dreiern und einem Feldkorb übernahmen die Gäste die Führung (52:57). Dann erzielten die 66ers endlich den ersten Korb im letzten Viertel + Freiwurf (55:57). Der HTB hielt erneut dagegen und baute die Führung auf 55:61 aus. Jetzt stellten die Lüneburger auf eine vollständige Manndeckung um. Die Fans in der Halle, die schon die ganze Zeit für eine tolle Stimmung gesorgt hatten, packten auch nochmal einen drauf und peitschten das Team an. Und die Wirkung setzte ein, die 66ers verkürzten wieder auf zwei Punkte (59:61), kassierten einen Dreier mit Brett (59:64), um dann endlich an die Leistung der ersten Hälfte anzuknüpfen. Gerade noch rechtzeitig! Das Team gab in diesen letzten drei Minuten alles und verhinderte jede Korbaktion des HTB mit sauberen Mitteln, während der HTB die Teamfoulgrenze schon erreicht hatte und nun jedes ihrer Fouls mit Freiwürfen bestraft wurde. Die 66ers legten einen 12-0 Lauf hin! 71:64! Dann doch noch einmal ein Dreier der Gäste (71:67) – noch 10 Sekunden – Auszeit der 66ers mit der klaren Ansage, bei einem Ballverlust unter keinen Umständen beim Dreipunkteversuch zu foulen – doch dazu kam es nicht mehr. Die 1. Herren spielte die Zeit runter – ein toller Sieg!

Es spielten: Hendrik Reinholdt (17 Punkte), Emil Wagner (14), Lucas v. Heydebreck (13), Ole Thurich (9), Sebastian Schaaf (5), Timon Hammer (5), Fritz Lange (3), Moritz Sturmfels (3), Joscha Lohrberg (2), Felix Piepenbrink, Joel Seemann, Mattis Schröder