wU10: Ein starkes Team gegen schwache Schiedsrichter

(von Stefan Schulz) Für die w10 ging es am letzten Samstag bereits zum dritten Spiel der Saison. Ein – wie immer – hochmotiviertes Team traf sich in Lüneburg beim vereinbarten Treffpunkt, um dann die gemeinsame Reise zum Auswärtsspiel beim Eimsbütteler Turnverband (ETV) anzutreten. 

In der Halle wurden schnell die Basketballschuhe geschnürt, die Trikots angezogen und der Ball für das Aufwärmen gegriffen. Coach Helena bereitete das gut gelaunte Team super auf das Spiel vor. 

Beim Anblick der vollbesetzten Bank der Gastgeberinnen hätte es unseren Spielerinnen mulmig werden können. So war das Team des ETV besetzt mit vielen großen Spielerinnen, wobei zwei mit einem deutlichen Größenvorteil klar herausstachen. Unsere Mädchen zeigten sich jedoch unbeeindruckt, attackierten die Spielerinnen des ETV frühzeitig und setzten sie konsequent unter Druck. Besonders schön war anzusehen, wie gut die Verteidigung stand und die große Gegenspielerin mit der Nummer acht vom eigenen Korb weghielt. Im Angriff konnten wir das Spiel schön auseinander ziehen und so sichere Würfe nehmen. Am Ende des ersten Achtels stand es damit 4 zu 7 für die 66ers. 

Sofort zu Beginn des 2. Achtels war die Taktik des ETV klar: Sie setzten ganz klar auf ihren Größenvorteil. Entweder die bereits erwähnte Nummer 8 oder Nummer 13 sollten die Punkte machen, während die übrigen Spielerinnen eher eine Statistenrolle einnahmen. Wir setzen auf einen gegenteilige Strategie, nämlich auf eine möglichst ausgewogene Verteilung der Spielzeit aller Spielerinnen. So spielten wir hervorragendes Teambasketball, indem der Ball von Spielerin zu Spielerin gepasst wurde. Jedoch fiel es uns in diesem Achtel deutlich schwerer, den Korbabschluss der Gastgeber zu verhindern. Das lag insbesondere daran, dass der ETV viele Körbe nach einem offensiven Rebound durch zweite oder dritte Chancen erzielte. Die Strategie des ETV ging auf. Wir gerieten etwas „unter die Räder“, und am Ende des zweiten Achtels lagen wir mit 14 zu 7 hinten. 

In den beiden letzten Achteln vor der Halbzeit kamen wir wieder besser ins Spiel, standen dichter an der Gegenspielerin und holten auch wieder mehr Rebounds. Im Angriff funktionierte besonders unser Ballvortrag gut, und wir konnten oft von der Flügelposition in die Zone zum Wurfversuch ziehen. Jedoch machte sich die schlechte Schiedsrichterleistung mehr und mehr bemerkbar, denn der ETV verteidigte unsere ballführende Spielerin fast durchgängig mit zwei Verteidigerinnen. Dieses sogenannte „Doppeln“ ist ein klarer Regelverstoß, welcher mit einem Punkt und Ballbesitz bestraft wird. Leider wurde dieses regelwidrige Verhalten nicht einmal gepfiffen – trotz mehrfacher Hinweise durch Coach Stefan. Trotzdem erkämpften wir zur Halbzeitpause ein stolzes 28 zu 18 für den ETV. 

Aufgrund der Einwechselregel, welche vorsieht, dass alle Spielerinnen mindestens zwei Mal eingesetzt werden müssen, musste der ETV im fünften Achtel mit einer körperlich kleineren Aufstellung starten. Dies war sehr spannend, weil sich nun die große Qualität in unserem „kleinen“ Team zeigte. Wir entfesselten ein wahres Feuerwerk in Angriff und Verteidigung. So ließen wir nicht einen einzigen Korberfolg der Gastgeber zu und starteten einen 12 zu 0 Lauf. Verdient gingen wir mit 30 zu 28 in Führung. 

Nach dem Kompliment an die Spielerinnen für diese herausragende Leistung, prophezeite Coach Stefan: „Der ETV spielt jetzt gleich mit beiden großen Spielerinnen auf einmal“. Und so kam es dann auch. Trotzdem lief das ganze Team bis zur körperlichen Erschöpfung von einem Ende des Spielfeldes immer wieder zum anderen zurück und kämpfte dabei um jeden Ball. So konnten wir trotz der körperlichen Unterlegenheit noch sechs weitere Korberfolge erzielen, der ETV jedoch einige mehr und ging daher mit 46 zu 36 in Führung. Sehr ärgerlich war zudem, dass die Schiedsrichter kein einziges Foul gegen unsere Spielerinnen pfiffen, obwohl diese z.T. hart angegangen wurden. Auf der anderen Seite wurden den Gastgeberinnen mehrere Freiwürfe zugesprochen. 

In den beiden letzten Achteln gaben wir zwar erneut alles, jedoch wurden die kleinen Füße und Beine bei den 66ers immer schwerer. Es war aber trotzdem toll anzusehen, mit wieviel Einsatz und Teamgeist die Spielerinnen bis zum Schluss durchhielten – auch wenn am Ende alle ein wenig enttäuscht und traurig waren. 

Der Endstand von 64 zu 36 spiegelt sicherlich nicht die enorme Leistung des Teams wieder. 

Spätestens beim Teamfoto waren dann auch alle direkt wieder zu Späßen aufgelegt und es musste unbedingt ein Foto mit „Schokoriegelohren“ her! 

Das Team von links unten: Tamina, Olda, Dalika (Kapitänen), Maja; von rechts oben: Elsa, Coach Stefan, Kira, Coach Helena, Marina und Grace.