„Die unerwarteten Siege machen besonders viel Spaß,“ waren sich die Spieler der 1. Herren am Sonntag einig. Denn die Vorzeichen für das Spiel beim, zu der Zeit, Tabellendritten SC Condor waren nicht günstig. Nur 7 Spieler konnten die Reise nach Hamburg antreten, also ein so schmaler Kader, so dass sich sogar der Trainer für den Notfall mit aufwärmte. Und das gegen einen Gegner, der die 66ers im Hinspiel beim 85:57 vorgeführt hatte. Zusätzlich schienen die Gastgeber einen echten Heimvorteil zu haben, weil die Halle so klein ist, dass zwischen Außenlinie und Hallenwand gerade mal eine Bank passt. Die Füße der Auswechselspieler ragten also schon ins Feld.
Aber das alles beeindruckte die 66ers nicht. Im Gegenteil, mit dem Wissen um die dünne Spielerdecke, begannen die MTVer mit einem ruhigen Spielaufbau, ließen den Ball von Beginn an gut rotieren und fanden den besser postierten Mitspieler für den Abschluss. Den Anfang machte Moritz mit einem Drei-Punkte-Wurf (3:0). Die Führung in der ersten Minute und die gab unsere 1. Herren auch nicht mehr ab. Die Grundlage dafür war die starke Verteidigung des Teams. Die 3-2 Zonenverteidigung war darauf ausgelegt, die Werfer des SC Condor unter Druck zu setzen und gleichzeitig den Bereich in der Zone nicht zu entblößen. Das klappte anfangs auch gut, was gepaart mit der starken Angriffsleistung und der (endlich mal) hohen Trefferquote dazu führte, dass die 66ers kurz vor Ende des 1. Viertels mit 16:9 führten. Dann sanken die Schützen von Condor in die Ecken ab, die Wege wurden für die Verteidigung länger, wodurch die Werfer der Gastgeber etwas mehr Zeit bekamen. Die Folge, der SC Condor verkürzte noch auf 13:16 bis zum Viertelende.
Auch im zweiten Viertel behielten die 66ers die Kontrolle über das Spiel. Die Verteidigung wurde auf eine 2-1-2 Zone umgestellt, wodurch die tiefen Verteidiger die Werfer in der Ecke übernahmen. Dank der kleine Halle kein so weiter weg und nahezu das Ende von Würfen der Gastgeber aus den Ecken. Im Angriff lief es bei den Lüneburgern weiterhin rund. Punkt um Punkt setzte sich das Team auf 29:19 ab bevor die Gegner drei Minuten vor der Halbzeit auf eine Manndeckung umstellten. Dadurch verloren die 66ers ihren Rhythmus und ließen sich durch die intensive Verteidigung des SC dazu verleiten, im Angriff schnell abzuschließen und das Tempo zu erhöhen. Die eigene Quote wurde in dieser Phase schlechter, Condor kam ins Spiel und machte 6 Punkte in Folge – 29:25 – Halbzeit!
In der Halbzeit nahm sich das Team vor, wieder ruhiger zu spielen, mehr zu passen und nicht so schnell abzuschließen. Das setzten die 66ers auch direkt um. Condor versuchte weiterhin Druck zu machen, lief dem Ball aber häufig nur hinterher und musste zusehen, wie die freigespielten Spieler von Lüneburg punkteten. Über 36:27 bauten wir die Führung auf 49:36 bis zum Ende des Drittels aus.
Im letzten Viertel versuchten die Gastgeber nochmal das Spiel zu drehen, setzten die 66ers unter Druck und nahmen jetzt vor allem Dreipunkte-Würfe. Durch den zweiten getroffenen, schrumpfte die Führung der 66ers auf 7 Punkte, doch an diesem Sonntag hatte das Team immer die richtige Antwort parat. Die Werfer wurden „zu gemacht“, Condor wollte über seine großen Center spielen, doch in der Zone ließen unsere BigMan nichts zu. Condor musste sich in sein Schicksal fügen, unsere 1. Herren kontrollierte die Partie bis zum Ende und gewann absolut verdient mit 58:48.
Es spielten: Timon Hammer (11 Punkte), Moritz Sturmfels (10), Fritz Lange (10), Hendrik Reinholdt (9), Emil Wagner (8), Joel Seemann (7), Joscha Lohrberg (3), Kai Kalippke (DNP)