Nach unserem Auswärtserfolg gegen die Towers ging es am nächsten Tag direkt weiter zum Tabellenführer Rist Wedel. Was gibt es Besseres, als an einem Sonntag um sieben Uhr mit seinem motivierten Team in Richtung Hamburg aufzubrechen. Aus Sicht der Coaches Nina und Stefan ist es auf jeden Fall ein deutliches Zeichen für den guten Teamgeist, dass zu diesem Termin zehn Spielerinnen dabei sein wollten. Krankheitsbedingt musste nur eine Spielerin kurzfristig absagen. Da war es dann auch verständlich, dass einige Teammitglieder die Hinfahrt mit Decke und Kopfkissen für eine Verlängerung der Schlafzeit nutzen. Zum vereinbarten Zeitpunkt traf sich das Team an der Spielhalle in Wedel und wartete – ‚ready to play‘ – auf die Gegnerinnen.
Rist Wedel ist aktuell nicht umsonst Tabellenführer in unserer Liga. Der Verein hat eine sehr breite Jugendabteilung und verfügt über körperlich und technisch gut ausgebildete Spielerinnen. Dementsprechend schwor das Coachingduo die Mannschaft bereits vor dem Anpfiff auf ein intensives Spiel ein. Wenn wir eine Chance haben wollten, dann mussten wir von Beginn an hellwach und aggressiv spielen.
Unser Team nahm diese große Herausforderung mit Bravour an. Zwar begann das erste Viertel wie befürchtet, und Rist setze uns direkt unter Druck. Zunächst hatten wir deutliche Probleme beim Spielaufbau und standen nicht dicht genug bei den Gegenspielerinnen. Gerechtfertigt ging Wedel daher schnell mit 6:0 in Front. Dann machte es aber „klick“, und unser Team legte die Anfangsnervosität ab und hielt körperlich und mit Tempospiel dagegen. Am Ende kamen wir mit 8:7 bis auf einen Punkt an die Gastgeberinnen heran.
Unsere Aggressivität und geschlossene Teamleistung schien Rist Wedel zu überraschen. So kamen wir im zweiten Viertel deutlich besser aus den Startlöchern und konnten unser geplantes Angriffsspiel gut umsetzen. Wir boxten in der Verteidigung die Gegenspielerinnen erfolgreich aus, und im Angriff ermöglichte ein übersichtliches Passspiel in die Zone leichte Korbwürfe. Das Ergebnis mit 8:11 führte dann auch direkt zu mehreren Auswechslungen beim Gegner. Diese zeigten Erfolg, und unsere Defensivabteilung geriet zunehmend unter Druck. Entlastende Gegenangriffe wurden seltener. Zur Halbzeit konnte sich Rist mit 17:13 durchsetzen. Es muss aber klar festgehalten werden, dass wir zu diesem Zeitpunkt auf Augenhöhe spielten.
Nach der Pause brachen wir im dritten Viertel leider unnötig ein. Sicherlich spielte Wedel zunehmend aggressiver, trotzdem luden wir durch unsere Fehler in der Verteidigung die Gastgeber nur allzuoft zu leichten Korblegern durch die Zone ein. Cuts wurden nicht verteidigt, und die in der ersten Hälfte noch gut gespielt Aushilfe fand nicht mehr statt. Bereits nach vier Minuten lagen wir mit 25:13 zurück. Dieser Rückstand entfachte dann leider nicht unseren Ehrgeiz, sondern lediglich Nervosität und damit Hektik im Team. Als Folge kam es zu diversen unnötigen Ballverlusten: schlecht gewählte und ausgeführte Pässe, unnötige Dribblings in zu enge Räume und überhastete Wurfabschlüsse. Rist spielet zudem eine sehr gute Verteidigung und übergab die Gegenspielerinnen flüssig von Verteidigerin zu Verteidigern nach Bedarf. Das Viertel endete mit einem klaren 36:17 für Wedel.
In der Pause forderten die Coaches wieder mehr Aggressivität im Spiel ein, verwiesen aber insbesondere auf die eigene Stärke und Spielkompetenz im Team. Es fehlte nicht am Können im Team, sondern unsere Spielerinnen musste nur wieder an sich glauben und das eigene Spiel auf den Platz bringen. Was folgte war eine super Mannschaftsleistung in Angriff und Verteidigung der 66ers! Von Nervosität war keine Spur mehr! Jede Spielerin kämpfte sichtbar um jeden Ball, es wurde nach Rebounds gesprungen, in der Verteidigung wurde ausgeholfen und im Angriff unser schnelles Passspiel erfolgreich umgesetzt. Beide Coaches waren von der guten Moral im Team sehr begeistert und freuten sich über die tolle Leistung im letzten Viertel. Das Spiel endete zwar mit einer 51:33 Niederlage, aber mit Blick auf die erste Hälfte und gerade das letzte Viertel – welches wir mit 15:16 gewonnen haben – kann das Team auf dieses Spiel aufbauen. Die Leistungskurve zeigt über den Saisonverlauf klar nach oben!
Nun stehen noch drei Spiele in der Saison an. Das Ziel ist klar: Drei Siege!
Das Team von links unten: Emma, Mie, Leen, Lina, Jette; (von rechts oben): Coach Stefan, Martha, Charlotte, Luisa (Kapitänin), Lea und Coach Nina.